Konferenz der Kantonalen Polizeikommandantinnen und -kommandanten der Schweiz

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Aus- und Weiterbildung

Mit der Verabschiedung des Bildungspolitischen Gesamtkonzepts (BGK) 2020 durch die KKPKS und der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) dauert die polizeiliche Grundausbildung seit Herbst 2019 in der ganzen Schweiz zwei Jahre und wird in einer der sieben Polizeischulen absolviert. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit dem geschützten Titel «Polizist:in mit eidgenössischem Fachausweis».

Bewerbung zum Polizeiberuf

Das Bewerbungsverfahren bzw. die Bewerbung bei der Polizei ist in der Schweiz nicht bundesweit einheitlich geregelt. Vielmehr stellt jedes Polizeikorps eigene Voraussetzungen an ihre Bewerber:innen.

Grundausbildung

Die polizeiliche Grundausbildung dauert in der ganzen Schweiz zwei Jahre. Das erste Jahr wird an einer der sieben Polizeischulen absolviert und mit der Vorprüfung (PEF) abgeschlossen. Diese prüft schweizweit einheitlich die Einsatzfähigkeit. Die sieben Polizeischulen sind:

  • Académie de police de Savatan
  • Berner Polizeischule Ittigen
  • Centro die Formazione della Polizia Giubiasco (CFP)
  • Interregionales Polizei-Ausbildungszentrumg (IPAS/CIFPol)
  • Interkantonale Polizeischule Hitzkirch (IPH)
  • Polizeischule Ostschweiz (PSO)
  • Zürcher Polizeischule (ZHPS)

Wer das erste Jahr erfolgreich absolviert hat, kann die zweite Ausbildungsphase im eigenen Korps antreten. Diese zweite Ausbildungsphase dient der weiteren praktischen Vertiefung des angeeigneten Wissens und Könnens. Im Zentrum steht dabei die Bearbeitung von praktischen Fällen. In einem mündlichen Prüfungsteil reflektieren die Absolventinnen und Absolventen auch ihre Werte, Normen und Einstellungen. Mit der Unterstützung von Praxisbegleiterinnen und Praxisbegleitern sowie Mentorinnen und Mentoren erstellen die Auszubildenden anhand von einheitlichen Instrumenten ein Portfolio, das als Basis für die Berufsprüfung dient. Die praktischen Fälle entsprechen den Anforderungen des jeweiligen Korps. Mit dem Verfassen und der Präsentation des Portfolio-Berichts sowie einem Expertengespräch anlässlich der Hauptprüfung wird die zweijährige Grundausbildung mit dem geschützten Titel «Polizist:in mit eidgenössischem Fachausweis» abgeschlossen.

Weiterbildung

Das Schweizerische Polizei-Institut (SPI) ist auf nationaler Ebene der grösste Anbieter von polizeilichen Kader- und Weiterbildungskursen. Das SPI ist eine privatrechtliche Stiftung mit Sitz in Neuenburg, die 1946 mit dem Zweck gegründet wurde, im Interesse der Schweizer Polizei eine nationale, politisch breit abgestützte Ausbildungsstrategie zu entwickeln und diese didaktisch-methodisch umzusetzen.

Die Aus- und Weiterbildung für Kader sowie Spezialistinnen und Spezialisten der Schweizer Polizeien steht vor einem wegweisenden Umbruch: Erworbene Bildungsleistungen sollen in Zukunft angerechnet, zu jedem Abschluss ein Anschluss geboten werden. Eine umfassende Harmonisierung, Modernisierung und Modularisierung soll individuelle Bildungswege ermöglichen und Laufbahnen attraktiver gestalten. Um dies zu erreichen, entwickelt das SPI gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Polizeikorps gegenwärtig das neue Bildungspolitische Gesamtkonzept (BGK) im Auftrag der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD).

Als nationales Kompetenzzentrum organisiert das SPI die Kaderausbildung der Polizei auf Stufe I (Unteroffizierinnen und Unteroffiziere) und II (höhere Unteroffizierinnen und Unteroffiziere). Weiter bietet es Kurse für Stabsoffizierinnen und Stabsoffiziere an, sowie diverse CAS (Certificate of Advanced Studies) für die Ausbildung der Offizierinnen und Offiziere (Stufe III) zusammen mit der Hochschule Arc in Neuchâtel, der Hochschule Luzern sowie ein DAS (Diploma of Advanced Studies) mit der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Weitere Bildungsgefässe sind der beruflichen Spezialisierung sowie der Ausbildung von Ausbilderinnen und Ausbildnern gewidmet (in enger Kooperation mit dem Schweizerischen Verband für Weiterbildung, SVEB). Die institutionalisierte Kooperation mit weiteren Akteurinnen und Akteuren im Sicherheitsverbund Schweiz (SVS) bildet einen weiteren Grundpfeiler der kontinuierlichen Weiterbildung.

Über den Sektor «Bildungsstrategie und Produktentwicklung» entwickelt und vertreibt das SPI Lehrmittel für die Polizei. Zusätzlich unterstützt es die Zusammenarbeit zwischen den Polizeischulen in der Schweiz und im Ausland und fördert durch sein Dokumentationszentrum CentreDoc die angewandte Lehre und Forschung im Bereich der Polizei.

Das SPI agiert somit als Plattform und Denkfabrik, welche politische, polizeiliche und akademische Akteurinnen und Akteure zusammenbringt, um eine qualitativ hochstehende Polizeiausbildung sicherzustellen.

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